Das Planungsgebiet, dass uns alle betreffen wird. Wollen wir noch ein Hotel und ein hippes urbanes Bahnhofsviertel nach den Vorstellungen anderer? Oder wollen wir mitbestimmen?
Es gibt nur ein kurzes Zeitfenster, in dem Bürger:innen in begrenzten Maß einbezogen werden, das startet am 17.09. mit einer Plandiskussion für die erst knapp eine Woche vorher öffentlich beworben wurde. Im Kleingedruckten steht, dass Fragen gestellt werden dürfen. Aber wer weiß denn überhaupt, wie der Planungsablauf überhaupt aussieht? Wer versteht, was die Stadt und das Bezirksamt wie vorhaben und umsetzen? Wie die Schritte aussehen werden? Und wer denkt schon an Diebsteich 2040 und die Fertigstellung des neuen Fernbahnhofs in unbekannter Zukunft?
Wir sollten es tun. Sobald die Anwohnenden die Veränderungen mitbekommen ist es nämlich schon zu spät, dann sind die Entscheidungen schon getroffen und es ist sehr schwierig, Handhabe zu bekommen, um noch etwas zu ändern. Aktuell werden Entwürfe besprochen, sind Pläne beschlossen, sind sie meist nicht mehr zu ändern.
Verwertbarkeit oder Lebensqualität? Lasst uns jetzt damit anfangen, zu fragen, was hier passieren soll und unsere Wünsche und Bedürfnisse nicht als optional in eine Diskussion einzubringen, die zwar von einigen mit ehrlichem Interesse angeboten wird, aber in der Stadtplanung eher eine Formalie ist. Schließlich geht es um den Wirtschaftsstandort Hamburg. Aber wir wollen eine grüne, gerechte, nachhaltige Nachbarschaft – richtig?
Infos von der Stadt dazu hier.
Die Chronologie hier.
Link zur Präsentation mit den aktuellen Entwürfen der Stadt
Link zur Präsentation Zukunft der Arbeit am neuen Bahnhof Altona – Entwicklungsstudie zum Gewerbestandort Diebsteich West
Worum geht es?
Hamburg ist nicht nur in Bezirke und Stadtteile, sondern auch in Ortsteile und planerisch in Bebauungs- und Flächennuttzungspläne (und natürlich gibt es nocch weitere Unterteilungen).
Ein Bebauungsplan (B-Plan) in Hamburg ist ein rechtsverbindlicher Bauleitplan, der für ein klar abgegrenztes Gebiet festlegt, wie dort gebaut und es genutzt werden darf. Er wird auf Grundlage des Baugesetzbuchs (BauGB) erstellt und ist in Hamburg – wie überall in Deutschland – die zentrale Steuerungsebene für konkrete Bauvorhaben. Bahrenfeld 76 ist eines dieser Planungsgebiete und kann hier auf der Karte gesehen werden. Der Flächennutzungsplan für das Gebiet sieht es als Gewerbegebiet; das Bezirksamt Altona möchte möglichst alle Gewerbeflächen im Sinne der Standortsicherung für den Bezirk wahren, das besagt dessen Gewerbeflächenkonzept 2018.

Quelle: FHH, Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung, 2024
Um einen Bebauungsplan zu erstellen, bedarf es einen mehrschrittigen Prozess. Eine ausführliche Erklärung findet sich hier. Nur im zweiten und dritten von sechs Schritten (das das sind die kürzesten) wird die Öffentlichkeit befragt und kann (theoretisch) Einfluss nehmen. In dieser knappen Phase befinden wir uns nun: Frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung

Quelle: ALKIS, 2025
In diesem Zusammenhang wird NUR EINE öffentliche Plandiskussion am 17. September 2025 ab 19 Uhr in der Versteigerungshalle des Zentralen Fundbüros stattfinden. Danach folgt ein Entwurf (in dem die Planenden die Eingaben der Bürger:innen entweder einbeziehen oder eben nicht), dann wird dieser Plan in Schritt 3 mindestens einen Monat ausgelegt und Einwände eingegeben werden. Ob diese berücksichtigt werden ist wieder eine eigene Sache. Aber es sind die Stellen, an denen wir unsere Positionen deutlich machen müssen. Zum Beispiel, braucht es wirklich noch ein Hotel in der Schleswiger Straße? Viele Punkte werden in der Zukunft für die Anwohnenden relevant sein, wenn wir jetzt nichts dazu sagen, dann ist es zu spät.
Was ist der aktuelle Stand?
Das Verfahren zum Gebiet wurde durch den Aufstellungsbeschluss am 2. Mai 2023 eingeleitet. Dank des Transparenzportals sind die politischen Debatten im Bezirksamt zur weiteren Planung auch für uns einsehbar – das jeweilige Gebiet muss hier in die Suchmaske eingegeben werden und
Frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit – Öffentliche Plandiskussion (ÖPD)
An diesem Punkt stehen wir aktuell. Hier geht es zum Flyer des Bezirksamts, mit den ausgelegten Informationen für die Öffentlichkeit.
Was sollten wir jetzt tun?
Fragen stellen. Den Prozess verstehen. Mehr Fragen stellen. Ideen bringen, Umsetzung einfordern. Mehr folgt zeitnah.
Schritte des Verfahrens
1. Aufstellungsbeschluss Bezirksversammlung beschließt Beginn des Verfahrens.
2. Frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung Information + Möglichkeit zur Stellungnahme.
3. Entwurf und Öffentliche Auslegung Für mindestens 1 Monat, Bürger:innen und Träger öffentlicher Belange können Einwände äußern.
4. Abwägung (Stellungnahmen werden geprüft, ggf. Planänderungen).
5. Satzungsbeschluss (Bezirksversammlung beschließt endgültigen B-Plan).
6. Genehmigung & Veröffentlichung (Plan tritt in Kraft, wird im Amtlichen Anzeiger veröffentlicht).
Dank des Transparenzportals sind die politischen Debatten im Bezirksamt zu den Bebauungsgebietenauch für uns einsehbar – das jeweilige Gebiet muss hier in die Suchmaske eingegeben werden und es folgt eine Auflistung der Protokolle aus den jeweilig behandelnden Gremien.